NEUPATIENTINNEN
Wenn Sie bisher noch nicht Patientin bei uns waren, dann benötigen wir von Ihnen vorab einen Anamnesebogen... weiterlesen
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In vielen Frauenarztpraxen wird heute eine spezielle Kinderwunschsprechstunde für Paare angeboten.
Die Beratung richtet sich an Frauen und Ihre Partner, die sich generell über eine Schwangerschaft informieren möchten (wie können wir uns auf eine Schwangerschaft vorbereiten?), insbesondere aber an Frauen und Paare, die schon eine längere Zeit kinderlos geblieben sind.
Zunächst einmal brauchen Sie ihre bestehende hormonelle Verhütung nicht vorzeitig abzusetzen. Studien belegen, dass eine Latenzzeit zwischen hormoneller Verhütung und Eintritt einer Schwangerschaft nicht notwendig ist. Die ersten Monate nach Absetzen der Pille ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden sogar etwas erhöht.
Es gibt dennoch ein paar Punkte, die Sie vorab schon berücksichtigen sollten:
Impfungen
Sind Ihre Impfungen vollständig? Gerade bei Röteln, Windpocken und Masern ist ein vorhandener Schutz VOR Eintritt der Schwangerschaft wichtig, weil z.B. eine Rötelninfektion in der Schwangerschaft das Ungeborene schwer schädigen kann.
Gerne kontrollieren wir Ihren Impfausweis und beraten Sie. Bitte beachten Sie, dass Sie nach einer Impfung mit Lebendimpfstoff (z.B. Röteln) 1-3 Monate nicht schwanger werden sollten. Andere Impfungen wie Keuchhusten oder Grippe werden IN der Schwangerschaft ausdrücklich empfohlen.
Medikamente
Nicht alle Medikamente sind unproblematisch in der Schwangerschaft. Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, klären Sie bitte mit dem verschreibenden Arzt, ob diese Medikamente in der Schwangerschaft zulässig sind oder ob Sie gegebenenfalls besser auf andere Präparate umgestellt werden.
Bereits 3 Monate vor Realisierung Ihres Kinderwunschs sollten Sie mit Folsäure (600- 800 ug/d) anfangen, Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der frühen Entwicklung des Feten. Hierzu sind viele Präparate frei in der Apotheke erhältlich.
Lebensstil
Genussmittel
· Auf Alkohol sollte ab Eintritt einer Schwangerschaft komplett verzichtet werden, auch kleine Mengen Alkohol können das Ungeborene nachhaltig in seiner Entwicklung stören.
· Das Rauchen sollten Sie im besten Fall schon bei Kinderwunsch aufgeben, ebenso Ihr Partner. Nikotin vermindert die Fruchtbarkeit des Paares und kann Komplikationen in der Schwangerschaft verursachen.
· Kaffee, grüner oder schwarzer Tee können in Maßen getrunken werden
· Der Konsum von Drogen sollte komplett eingestellt werden
Ernährung, Gewicht, Bewegung
Je gesünder Sie in die Familienplanung starten, umso wahrscheinlicher lässt sich der Kinderwunsch realisieren.
Regelmäßige Bewegung (3 Stunden Sport die Woche) fördern das hormonelle Gleichgewicht. Wir empfehlen eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Fisch und Vollkornprodukten. Sowohl Unter- als auch Übergewicht sollten ausgeglichen werden, bei einem normalen body-mass-index zwischen 20 und 25 kg/ m2 normalisieren sich unregelmäßige Zyklen und der Eintritt einer Schwangerschaft wird wahrscheinlicher. Außerdem ist bei einem normalen Ausgangsgewicht das Risiko in der Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes oder eine Schwangerschaftvergiftung zu entwickeln deutlich reduziert.
BMI = Körpergewicht in kg
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(Körpergröße in m)2
Und jetzt?
Im Schnitt dauert es 8 Monate bis eine Schwangerschaft eintritt: bei manchen Paaren klappt es schon in den ersten Monaten, bei anderen dauert es bis zu einem Jahr. Machen Sie sich also bitte keine Sorgen, wenn Sie nach 3 Monaten noch nicht schwanger sind.Sollten Sie einen positiven Test haben, vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis, damit wir alles weitere mit Ihnen besprechen können.
Besondere Vorsorge?
Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird routinemäßig ein Chlamydientest gemacht. Wir empfehlen Ihnen, diesen Test bereits vor Antritt einer Schwangerschaft durchführen zu lassen, eine Behandlung ist dann deutlich unkomplizierter.
Vitamin D
Außerdem empfehlen wir Ihnen eine Kontrolle Ihres Vitamin D Spiegels. Es ist erwiesen, dass Frauen mit einem guten Vitamin D Spiegel ein deutlich geringeres Risiko haben, in der Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes oder eine Schwangerschaftsvergiftung zu entwickeln.
Das Thema ungewollte Kinderlosigkeit ist leider in unserer heutigen Gesellschaft ein Tabuthema und kann Paare, aber insbesondere Frauen, bedingt durch ein Gefühl des Vesagens, in die Isolation führen.
Damit Sie sehen, dass Sie mit Ihren Fragen, Ängsten und Problemen nicht alleine sind, haben wir diese Seite für Sie zusammengestellt und hoffen Ihnen die wichtigsten Fragen beantworten zu können.
Ab wann spricht man von ungewollter Kinderlosigkeit?
Von unerfülltem Kinderwunsch sprechen wir, wenn nach zwei Jahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eingetreten ist.
Gibt es noch viele andere Paare, denen es so geht wie uns?
Die Zahl derjenigen Paare, die ebenfalls einen unerfüllten Kinderwunsch haben, hat in den letzten Jahren konstant zugenommen. Nach neusten Schätzungen bleibt etwa jede sechste Ehe ungewollt kinderlos; das bedeutet, dass in Deutschland rund zwei Million Paare mit unerfülltem Kinderwunsch leben.
Was können die Gründe sein für unsere Kinderlosigkeit?
Die Gründe, warum es mit dem Kinderkriegen nicht klappt, können sehr vielfältig sein.
Ein wichtiger Grund ist sicherlich der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahrzehnte.
Wir wissen, dass mit dem 30. Lebensjahr die Fruchtbarkeit der Frau bereits langsam abnimmt.
Da die Familienplanung heutzutage bei vielen Paaren erst nach Abschluss einer Berufsausbildung einsetzt, häufig noch später, sind die Frauen im Mittel älter als vor 30 Jahren, wenn sie das erste Mal schwanger werden.
Während 1970 noch 90 Prozent der Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes jünger als 30 Jahre waren, waren es 1990 nur noch 75%. Mehr als ein Viertel aller Frauen sind heute also älter als 30 Jahre.
Unfruchtbarkeit ist jedoch nicht alleine eine Frauensache. Nach neusten Studien verteilen sich die Ursachen mit jeweils 30 bis 40 Prozent gleichermaßen auf Mann und Frau. Bei 15 bis 30 Prozent der betroffenen Paare kann es an beiden Partnern liegen. In 5 bis 10 Prozent läßt sich keine organisch/funktionell fassbare Ursache finden.
Mitverantwortlich für die Kinderlosigkeit sind bei einigen Paaren auch psychische Stressfaktoren.
In einer Gesellschaft, in der heutzutage fast alles planbar geworden ist, kann das Ausbleiben der erwünschten Familienvergrößerung zu einer enormen Frustration führen. Der entstehende Leistungsdruck und Versagensängste lösen einen Teufelskreis seelischer Misszustände aus, die funktionelle Abläufe des Körpers aus dem Gleichgewicht bringen können.
Fazit ist, dass unerfüllter Kinderwunsch ein Problem ist, das beide Partner in gleichem Maße betrifft. Organische, aber auch seelische Ursachen sind hierbei zu berücksichtigen.
Was gibt es für Therapien unserer Kinderlosigkeit?
Zunächst einmal muss eine ausführliche Diagnostik bei der Frau und beim Mann durchgeführt werden; denn je genauer man die Ursachen für die Kinderlosigkeit kennt, desto erfolgreicher kann die anschließende Therapie sein.
Das Erfragen von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, insbesondere aber auch der Umgang mit Genussmitteln sind wichtige Bestandteile bei der Suche nach möglichen Ursachen. Studien haben gezeigt, dass chronischer Nikotingenuss zu einer Verringerung der Schwangerschaftsraten führen kann.
In einigen Fällen findet man ursächlich recht bald kleine Störungen, die gezielt und somit schnell und erfolgversprechend therapiert werden können.
Eine Hormontestung kann uns z.B. eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder eine Erhöhung der männlichen Hormone (Androgene) anzeigen. Diese Dysbalancen sind mit Hormongaben sehr erfolgreich zu behandeln.
Bei einer Reifungsstörung der Eizelle wird mit einer relativ einfachen hormonellen Stimulation begonnen. Die Befruchtung kann anschließend auf natürlichem Weg stattfinden.
Bei Störungen der Spermienbeweglichkeit und/oder mengenmäßíg verminderten Spermien kann in einigen Fällen eine Therapie des Mannes vorgenommen werden. Ist dieses nicht möglich, wird das Spermienmaterial aufgearbeitet um eine intrauterine Insemination (IUI) durchzuführen. Hierbei werden die Spermien über einen dünnen Katheter zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in den Muttermund oder in die Gebärmutter eingeleitet.
Sind die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches unbewegliche, verschlossene oder sogar fehlende Eileiter, oder ist das Spermienmaterial des Mannes nur unzureichend aufbereitbar, ist eine Befruchtung auf natürlichem Wege nicht mehr möglich. In diesen Fällen ist eine In-vitro-Fertilisation (IVF) erforderlich.
Bei diesem Vorgehen werden die durch einen kleinen operativen Eingriff gewonnen reifen Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet. Nach deutscher Rechtsprechung dürfen mit dem Einverständnis des Paares bis zu drei befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Bei schweren Störungen der männlichen Fruchtbarkeit kann ein einzelnes Spermium mit einer hauchdünnen Nadel direkt in die Eizelle eingebracht werden (intracytoplasmatische Spermieninjektion, ICSI). Bei völligem Fehlen von Spermien im Samenerguss (Ejakulat), bleibt nur noch die Möglichkeit der Hoden- bzw. Nebenhodenpunktion um von hier direkt Spermien zu gewinnen.
Wie hoch sind die Chancen für ein eigenes Kind?
Etwa 60 bis 80 Prozent aller Paare, die wegen ungewollter Kinderlosigkeit den Arzt aufsuchen, kann zu einem eigenen Kind verholfen werden, wenn alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Die individuelle Chance hängt natürlich von der Schwere der Fruchtbarkeitsstörung und vom Alter der Frau ab. Bei korrigierbaren Hormonstörungen mit oder ohne leichte Einschränkungen der männlichen Fruchtbarkeit kann bei etwa 70 Prozent der Paare eine Schwangerschaft erzielt werden.
Ist wegen eines Verschlusses der Eileiter oder einer schweren Form der männlichen Unfruchtbarkeit eine In-vitro-Fertilisation notwendig, liegt die Chance auf eine Schwangerschaft innerhalb von vier Behandlungszyklen beibis zu 40 Prozent.
Entscheidet das Paar sich zu einer Therapie der Kinderlosigkeit, dürfen aber auch keine Wunder erwartet werden.
Selbst bei einem völlig gesunden Paar beträgt die Chance, bei regelmäßigen Geschlechtsverkehr innerhalb eines Zyklus schwanger zu werden, lediglich 20 bis 30 Prozent. Ungefähr in dieser Größenordnung liegen auch die Schwangerschaftsraten pro Behandlungsversuch. Das bedeutet für Sie, dass mehrere Behandlungszyklen notwendig werden können.